Minimal-invasive Nierentumoroperation
In der Regel können wir bei der operativen Entfernung von Krebsgewebe die umgebende Niere erhalten. Dies hat sehr günstige langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit (Blutdruck, Herzkranzgefäße usw.) Diese Operationen werden minimal-invasiv mit Hilfe des daVinci-OP-Roboters durchgeführt. Während der Operation wird die Niere unter bis zu 20-facher Vergrößerung dargestellt. So kann das Krebsgewebe millimetergenau aus dem gesunden Nierengewebe ausgeschnitten werden. Das entfernte Gewebe wird sofort vom Pathologen unter dem Mikroskop untersucht. So kann der Operateur die vollständige Entfernung des Tumors sicherstellen.
Sollte aufgrund der Größe des Tumors eine komplette Nierenentfernung erforderlich sein, wird auch diese minimalinvasiv-laparoskopisch durchgeführt.
Die minimalinvasiven Verfahren bieten zahlreiche Vorteile: Kaum Schmerzen, hohe Sicherheit, kaum Blutverlust, schnelle Entlassung (nach ca. 3 Tagen) aus dem Krankenhaus, gute Kosmetik.
Offene Nierentumoroperationen
Bei sehr fortgeschrittenen Tumoren ist eine Operation über einen Schnitt an der Flanke oder die Bauchmitte erforderlich.
Im Falle des Einwachsens in die großen Blutgefäße (Vena cava-Zapfen) arbeiten wir eng mit den Experten der Klinik für Gefäßchirurgie unseres Hauses zusammen.
Operation von sehr grossen Nierentumoren
Dank unserer engen Zusammenarbeit mit der Klinik für Gefäßchirurgie und der Kliniken für Onkologie und Nephrologie sowie der leistungsfähigen Intensivstation ist auch die Behandlung sehr schwieriger Fälle in der Klinik für Urologie in Bochum möglich.
Nierentumoroperation und Nierenfunktion
Auf die Bewahrung der Nierenfunktion und die Vermeidung von Dialyse wird größte Sorgfalt bei der Planung der Nierentumoroperationen gelegt. Regelmäßig bestimmen wir im Vorfeld der Operation die Nierenfunktion (Nierenfunktionsszintigraphie).
In fast allen Fällen lässt sich die Nierenfunktion erhalten und unsere Patienten können unbeeinträchtigt weiterleben. Sie spüren keinen Unterschied zu vorher.
Alternative: Radiofrequenz–Ablation von Nierentumoren
(RITA= Radiofrequency Interstitial Tissue Ablation). In enger Zusammenarbeit mit der Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie unter der Leitung von Prof. Dr. med. Matthias Bollow bieten wir als Behandlungsalternative, vor allem bei Patienten mit erhöhtem Operationsrisiko, die Radiofrequenzinduzierte Thermoablation (RITA) von Nierenkarzinomen an. Hierbei wird unter Vollnarkose CT-gesteuert eine Sonde in den Tumor eingebracht. Von dieser Sonde wird dann ein hochfrequenter Wechselstrom erzeugt, der vor Ort eine große Hitze (bis 120°C) generiert. Dadurch wird das Tumorgewebe verkocht und abgetötet.
Medikamentöse Behandlung von Metastasen
Durch bahnbrechende Entwicklungen in der Immuntherapie haben sich auch bei metastasierten Nierenkrebserkrankungen viele neue Wege eröffnet. Die Behandlung solcher Fälle erfolgt gemeinsam mit der Klinik für Onkologie in unserem Hause.