Behandlung von Nierentumoren

Die Klinik für Urologie in Bochum führt minimal-invasive Entfernungen von Nierentumoren als Standardeingriff in hoher Frequenz durch und gehört zu den Kliniken in Deutschland mit den meisten Eingriffen in dieser Art. Chefarzt Prof. Dr. Ubrig zählt zu den europäischen Pionieren dieser Technik; heute gehört unsere Klinik zu den erfahrensten Zentren in Deutschland. 

In der Regel können wir bei der operativen Entfernung von Krebsgewebe die umgebende Niere erhalten. Das wirkt sich langfristig positiv auf die Gesundheit aus, zum Beispiel auf Blutdruck und Herz-Kreislauf-System.

Diese Operationen werden minimal-invasiv mit Hilfe des Da Vinci-OP-Roboters durchgeführt. Während der Operation wird die Niere unter bis zu 20-facher Vergrößerung dargestellt. So kann das Krebsgewebe millimetergenau aus dem gesunden Nierengewebe ausgeschnitten werden. Das entfernte Gewebe wird sofort noch während der laufenden OP vom Pathologen unter dem Mikroskop untersucht. So können wir die vollständige Entfernung des Tumors sicherstellen.

Sollte aufgrund der Größe oder der Lage des Tumors eine komplette Nierenentfernung erforderlich sein, wird auch diese minimalinvasiv-laparoskopisch durchgeführt.

Die minimalinvasiven Verfahren bieten zahlreiche Vorteile: Sie sind sicher, schmerz- und blutungsarm, ermöglichen eine schnelle Entlassung und ein gutes kosmetisches Ergebnis.

Bei sehr fortgeschrittenen Tumoren ist eine Operation über einen Schnitt an der Flanke oder die Bauchmitte erforderlich.

Im Falle des Einwachsens in die großen Blutgefäße (Vena-cava-Zapfen) arbeiten wir eng mit den Experten der Klinik für Gefäßchirurgie unseres Hauses zusammen.

Dank unserer engen Zusammenarbeit mit der Klinik für Gefäßchirurgie und der Kliniken für Onkologie und Nephrologie sowie der leistungsfähigen Intensivstation ist auch die Behandlung sehr schwieriger Fälle in der Klinik für Urologie in Bochum möglich. 

Bei Nierentumoroperationen achten wir besonders darauf, die Nierenfunktion zu erhalten und eine Dialyse zu vermeiden. Vorab wird regelhaft die Nierenfunktion überprüft. In den meisten Fällen bleibt die Nierenfunktion vollständig erhalten, und die Patienten bemerken keinen Unterschied im Alltag.

In enger Zusammenarbeit mit der Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie unter der Leitung von Prof. Dr. med. Matthias Bollow bieten besonders für Patienten mit erhöhtem Operationsrisiko und kleinen Nierentumoren die Radiofrequenz-Thermoablation (RITA) von Nierenkarzinomen als schonende Behandlungsalternative an. Hierbei wird unter Vollnarkose CT-gesteuert eine Sonde in den Tumor eingebracht. Von dieser Sonde wird dann ein hochfrequenter Wechselstrom erzeugt, der vor Ort eine große Hitze (bis 120°C) generiert. Dadurch wird das Tumorgewebe verkocht und abgetötet. 

Durch bahnbrechende Entwicklungen in der Immuntherapie haben sich auch bei metastasierten Nierenkrebserkrankungen viele neue Wege eröffnet. Die Behandlung solcher Fälle erfolgt gemeinsam mit der Klinik für Onkologie in unserem Hause. Entsprechende Fälle werden zuvor in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz diskutiert, um einen individuell optimal abgestimmten Behandlungsplan zu erstellen.