Behandlung von Nierenbeckenabgangsengen
Die Nierenbeckenabgangsenge ist eine zumeist angeborene Verengung am Übergang zwischen dem Nierenbecken und dem Harnleiter. Möglich ist, dass sich eine solche Enge mit den Jahren durch wiederholte Entzündungen oder Wachstumsvorgänge verschlimmert (dekompensiert). Die geeignete Form der Korrektur muss individuell festgelegt werden. Meist ist aber eine Entfernung der Verengung und Wiederherstellung mit feinen Instrumenten und Nähten erforderlich. (Rekonstruktion des Übergangs von Nierenbecken und Harnleiter).
Behandlungsmethoden
Endourologische Techniken
Diese Maßnahmen kommt nur selten infrage, da es häufig nicht zu einer dauerhaften Heilung kommt. Bei dieser Technik wird mittels eines dünnen Gerätes, minimal-invasiv durch die natürlichen Öffnungen des Körpers der Harnleiter gespiegelt und die Engstelle mit einer Kameraoptik dargestellt. Nun ist es möglich, über einen Arbeitskanal diese Engstelle mittels eines Lasers oder kleinen Messers zu schlitzen um den Weg zu erweitern.
Anschließend wird für ca. 6 Wochen vorübergehend eine erweiternde Harnleiterschiene eingelegt. Nach der Operation sind engmaschige Kontrollen notwendig.
Minimal-invasive Nierenbeckenplastik (Da Vinci)
Eines der Spezialgebiete der Klinik für Urologie in Bochum ist die laparoskopische Nierenbeckenplastik nach Anderson-Hynes, die sich bereits in vielen hundert Fällen bewährt hat. Heute führen wir diesen Eingriff fast ausschließlich robotisch-assistiert mit dem Da-Vinci-System durch, was besonders präzise Nähte ermöglicht. Prof. Dr. med. Ubrig führte die Methode 2002 erstmals in NRW ein. Über drei bis vier kleine Löcher in der Bauchdecke wird der Übergang zwischen Nierenbecken und Harnleiter mittels feinster Instrumente neu gebildet. Der Patient erholt sich in der Regel sehr rasch und das kosmetische Ergebnis ist meist hervorragend.
Voroperierte und komplexe Fälle
Bei Patienten mit ausgeprägten Voroperationen und starken inneren Vernarbungen kann eine offene Nierenbeckenplastik über einen 10–15 cm langen Flankenschnitt erforderlich sein. Dabei nutzen wir stets Lupenbrille und Xenonlicht für höchste Präzision. Dieses Verfahren ist bewährt, kann jedoch zu Wundschmerzen oder sichtbaren Narben führen. Dank unserer langjährigen Erfahrung mit minimalinvasiven Methoden ist ein solcher Eingriff in Bochum nur noch selten notwendig.
Harnleiterengen oder Narben
Blockaden des Harnabflusses können auch im oberen Trakt auftreten – sie werden als Harnleiterengen (Ureterstrikturen) bezeichnet.