Behandlung von Nierenbeckentumoren
Auch an der Schleimhautauskleidung des Nierenbeckens können Tumore entstehen, die feingeweblich nicht Nieren-, sondern Blasentumoren entsprechen. Meist werden sie in Folge von sichtbarem oder per Testreifen nachgewiesenem Blut im Urin ohne auftretende Schmerzen diagnostiziert. Bei einem solchen Befund sollte eine Abklärung durch Röntgen, Blasen- oder Nierenbeckenspiegelung sowie eine Computertomographie erfolgen.
Nierenerhalt trotz Nierenbeckentumor – ist das möglich?
Die leitliniengerechte Therapie eines Nierenbecken- oder Harnleitertumors besteht in der Entfernung der betroffenen Niere sowie des Harnleiters inklusive einer Harnblasenmanschette, in der Regel minimal-invasiv. Bei kleinen, oberflächlichen und wenig aggressiven Tumoren ist ein organerhaltendes Vorgehen möglich und sinnvoll. Im Falle des Nierenbeckentumors wird dies mittels eines endoskopischen (ureterorenoskopischen) Vorgehen umgesetzt. Das verwendete Endoskop verfügt über eine Kameraoptik sowie einen Arbeitskanal, durch den eine Laserfaser an den Tumor gebracht und dieser damit verdampft wird. Nach solchen Eingriffen ist eine besonders intensive Nachsorge erforderlich. Auch kleine, oberflächliche und wenig aggressive Harnleitertumore können auf diese Weise endoskopisch saniert werden. Bei größeren, langstreckigeren Befunden kann unter strengsten Voraussetzungen auch eine minimal-invasive, robotische Teilentfernung des Harnleiters in Betracht kommen. Das entfernte Harnleiterteilstück muss im selben Eingriff durch eine rekonstruktive Maßnahme (oft unter Zuhilfenahme von Blasengewebe) überbrückt werden, um den weiteren ungestörten Harntransport zu gewährleisten.